Bonn (ots) – Wenn die ersten Herbstnebel übers Land wabern, würden Bello und Mieze sich am liebsten ganz fest in ihr Kissen kuscheln. Und dann an einem gemütlichen Plätzchen in der warmen Stube einfach darauf warten, dass dieser unfreundliche Tag vorübergeht. Beide haben immerhin schon einige Jährchen auf dem Buckel. Die Gelenke wollen nicht mehr so wie früher. Im Sommer lief noch alles wie geschmiert, aber jetzt, mit den ersten kalten und feuchten Tagen, melden sich die ersten Schmerzen. Bello und Mieze leiden an Arthrose, einer chronischen Gelenkerkrankung, die sich langsam in ihr Leben geschlichen hat.
Ob eine akute Verletzung, ob eine Fehlstellung des Gelenks, bakterielle Infektionen oder einfach nur altersbedingter Verschleiß der Auslöser war, ist für den Verlauf der Krankheit eher nebensächlich. In jedem Fall ist der Knorpel im Gelenk in Mitleidenschaft gezogen und hat sich entzündet. Im weiteren Krankheitsverlauf entstehen aus zunächst akuten chronische Schmerzen, die selbst die aktivste Katze und den bewegungsfreudigsten Hund zur Ruhe zwingen. Dabei wäre gerade jetzt eine angemessene Bewegung das Beste für Mieze und Bello, damit die Gelenke nicht ganz einrosten.
Auch wenn die Arthrose nicht geheilt werden kann, ist es wichtig, die Schmerzen zu therapieren. Natürlich zum einen, um die vierbeinigen Lieblinge nicht unnötig leiden zu lassen. Zum anderen zieht dauerhafter Schmerz weitere schwerwiegende Beeinträchtigungen nach sich. Beispielsweise leidet das Immunsystem betroffener Tiere oder wegen mangelnder Bewegung werden die Muskeln schlaff. Auf Dauer besteht sogar die Gefahr, dass sich ein Schmerzgedächtnis entwickelt. Grund dafür ist die zunehmende Empfindlichkeit der Nervenzellen. Bereits geringe Reize werden dann als schmerzhaft wahrgenommen.
Das muss nicht sein. Es stehen heute moderne Schmerztherapien für Hund und Katze zur Verfügung. Bei der Auswahl geeigneter tierartspezifischer Medikamente kann jedoch nur der Tierarzt weiterhelfen. In Absprache mit diesem hat der Tierhalter es jedoch in der Hand, sein Tier zu unterstützen, etwa mit Bewegungstherapien oder durch eine Gewichtskontrolle. Übergewicht durch falsche Fütterung belastet die “angeschlagenen Gelenke” zusätzlich. Arthrosepatienten sollte man deshalb nicht mit einem Übermaß an “Leckerlis” trösten.
Für den Tierarzt ist es wichtig, möglichst viel über das tägliche Verhalten von Mieze und Bello zu erfahren. Dabei helfen Behandlungsprotokolle, in denen beispielsweise die Gewichtsentwicklung genau festgehalten wird – eine weitere Aufgabe für den Tierhalter. Hilfreich ist zudem ein Schmerztagebuch. Mit etwas Übung können Tierhalter den Schmerzgrad ihrer Lieblinge recht gut einschätzen und in eine Schmerzskala eintragen. Diese Beobachtungen helfen dem Tierarzt, die Therapie für Mieze und Bello dem Krankheitsverlauf anzupassen. Schmerztherapien machen so das Leben auch für Bello und Mieze wieder lebenswert.
Weitere Informationen zum Thema sind hier veröffentlicht http://ots.de/6OBejhttp://ots.de/TLuBO
Original-Content von: Bundesverband für Tiergesundheit e.V., übermittelt durch news aktuell
Bildquelle: ots/Bundesverband für Tiergesundheit e.V